Unsere FM-Repeater
HB9HD betreibt seit Anfang der 90er Jahre Repeater. Begonnen hatte es damals mit dem ersten 70cm FM-Repeater auf der Kyburg bei Winterthur. Dieser Repeater deckte einen grossen Teil der deutschen Schweiz ab. Dieser musste allerdings nach vielen störungsfreien Betriebsjahren, auf Grund eines Pächterwechsels, entfernt werden.
Später kam der 10m FM-Repeater auf dem Fronalpstock dazu. Dieses nicht ganz zu unterschätzende Projekt brachte so einige Hürden. Auf knapp 2000m über Meer ein 10m FM-Repeater zu betreiben, braucht einige Erfahrungen, denn hier herrschen ganz andere Bedingungen. Sonneneinstrahlung, Temperaturschwankungen, Gewitter und Stürme bereiten immer wieder Schwierigkeiten. Welches Material eignet sich am besten, hier im speziellen die Antennen. Zudem müssen die Örtlichkeiten das ganze Jahr durch erreichbar sein. HB9HD hat sich dieser Anforderung gestellt und wir sind stolz auf unseren doch weltweit bekannten 10m FM-Repeater, mittlerweile auf 29’650 MHz (-100KHz).
Ein weiterer Standort war ein 70cm FM-Repeater in Frauenfeld. Dieser musste allerdings vor Jahren wieder entfernt werden. Für einige Zeit wurde dann auf dem Gerlisberg der 70cm Repeater in Betrieb genommen, bevor dann der neue Standort Oberheid/TG bezogen werden konnte.
In der Oberheid/TG wird ein 70cm FM-Repeater sowie ein 2m D-Star Repeater betrieben.
Betrieben werden folgende FM-Repeater:
Oberheid HB9HD: | |
70cm FM Oberheid/TG | 438.9250 MHz (-7.6 MHz) Kanalraster: 25 KHz TSQ: 71.9 Hz (RX/TX) Vertikal, 10W JN47ML, 775NN |
Fronalpstock HB9HD 70cm: | |
70cm FM Fronalpstock/SZ | 439.2750 MHz (-7.6 MHz) Kanalraster: 25 KHz TSQ: 71.9 Hz (RX/TX) Dipol gestockt, 50W JN46HX, 1922NN |
Fronalpstock HB9HD 10m: | |
10m FM Fronalpstock/SZ (RX Klingenstock/SZ) |
29.650 MHz (-0.1 MHz) FM-N Kanalraster: 10 KHz IARU-konform Hub nom. 1.5 KHz 1/2 Vertikal, 50W JN46HX, 1922NN |
Technische Daten
Fronalp- und Klingenstock
Aktuelle Informationen zum Standort:
Locator Sender TX | JN46HX, Fronalpstock, 1922 m / 6306 f |
Locator Empfänger RX | JN46IW, Klingenstock, 1935 m / 6349 f |
Ausgangsfrequenz TX | 29.650 MHz, hier hörst Du zu |
Eingangsfrequenz RX | 29.550 MHz, hier sendest Du |
Modulation | Schmalband FM, nom. Hub 1.5 KHz |
Kanalabstand | 10 KHz IARU-konform |
Repeater öffnen mit: | Öffnen mit 1750 Hz Ton oder DTMF 8 |
10m Hub | Max. 2.5 KHz, nominal 1.5 KHz |
Permanent verlinkt mit 70 cm Repeater | TX: 439.275 MHz / RX: 431.675 MHz TSQ: 71.9 Hz |
Klingenstock 10m-RX in Betrieb
Seit Ende September 2019 ist der neue 10m-RX-Standort Klingenstock auf 1935müM in JN46IW in Betrieb. Der Empfangsstandort liegt ca. 3.1 Km vom Senderstandort Fronalpstock entfernt.
Am selben Standort ist auch eine Webcam in Betrieb.
Die Geschichte vom 10m Repeater
Projekt und Entstehung 10m-FM-Relais HB9HD
Beim Projekt des 10m-FM-Relais HB9HD handelt es sich um eine recht ehrgeizige Sache.
Es besitzt zum jetzigen Zeitpunkt bereits eine Sendekonzession.
Voraussichtlich wird es das einzige Relais in diesem Bereich in der Schweiz sein; stehen doch in unserer Region nur 4 Frequenzen im 10kHz-Raster zur Verfügung. Sie alle sind bereits irgendwo in Europa in Betrieb und können nicht beliebig oft genutzt werden, da sonst bei guten Ausbreitungsbedingungen die Gleichkanalstörungen derart stark werden könnten, dass ein normaler Betrieb nicht mehr möglich wäre.
Aufgrund des extrem kleinen Duplex-Abstandes von nur 100 kHz ist ein einziger Standort für Sender und Empfänger technisch nicht mit vertretbarem Aufwand realisierbar. Das Problem ist infolge des Vollduplexbetriebes die Sende- und Empfangsfrequenz: Der notwendige Filteraufwand wäre nicht nur
sehr teuer, sondern auch von mechanischen Dimensionen, die einen normalen Rahmen sprengen würden. Deshalb braucht man mindestens zwei Standorte.
Bei der Wahl der Standorte haben wir es uns nicht leicht gemacht. Gesucht waren zwei Höhenstandorte, welche absolute Sichtverbindung zueinander haben. Sie sollten hf-technisch etwa äquivalent sein, damit der Benutzer im Nahbereich etwa dieselben Bedingungen für den Sende- und Empfangspfad vorfindet. Zudem muss ein möglichst grosses Gebiet abgedeckt werden, damit das Relais auch in Zeiten ohne Raumwellenausbreitung eine gewisse Attraktivität darstellt. Des
weiteren müssen beide Standorte mit normalen Verkehrsmitteln ganzjährig erreichbar sein. Es muss ein Gebäude vorhanden sein, welches über einen Stromanschluss verfügt. Der Raum in welchem die Anlagen untergebracht werden soll, darf nicht öffentlich zugänglich sein und soll nach Möglichkeit bereits über technische Anlagen verfügen. Zu guter Letzt muss auf diesem Gebäude die Möglichkeit bestehen, eine zweckmässige Antenne zu errichten (Heimatschutz, Behörden).
Fündig wurden wir schliesslich in der Zentralschweiz. Der Sender wird auf dem Fronalpstock in 1905m über dem Meeresspiegel, der Empfänger 240m tiefer, auf der Rigi montiert werden. Die Distanz zwischen den beiden Bergen ist mit 11 km recht ideal. Mit Absicht wurde der Senderstandort höher gewählt: Geplant sind mehrere Empfangsstellen in etwas tieferen Lagen. Vom Sender übertragen wird dann das Signal derjenigen Empfangsstelle, welche das beste Signal liefern kann. Das heisst, dass die verschiedenen Empfangssignale mittels eines Auto-Diversityprinzips laufend verglichen werden und nur das jeweils qualitativ Beste dem Sender zugeführt wird. So erreicht man sowohl bei Mobil-Betrieb als auch bei DX-Stationen sehr gute Resultate. HB9HD wird aber vorerst nur mit einem einzigen Empfänger realisiert werden. Mit diesem Standorten wird gemäss Messungen ein Aktionsgebiet erwartet, welches praktisch die ganze Zentral-, Nordwest-, Nord- und Nordostschweiz sowie bedeutende Teile des angrenzenden Auslandes vom Elsass bis in die Gegend von München erfasst. Die intelligente Steuerung des Relais wurde von HB9HD entwickelt und ist seit einigen Jahren im UHF-Relais Kyburg und seit Herbst 1995 auch auf dem Relais Piz Corvatsch im Engadin im Einsatz und hat sich sehr bewährt. Es handelt sich um eine mikroprozessorgesteuerte, modular ausbaubare Steuerung mit fast beliebig vielen Optionen. Zum Beispiel ist per Code (DTMF, ZVEI etc.) eine Abfrage des Empfangssignales in geeichten S-Stufen möglich. Die Ausgabe des Wertes erfolgt entweder in Morsecode oder mittels digitalisierter Stimme. Verschiedene Fernabfragen wie Batteriespannung, Endstufentemperatur, Wetterstationsdaten usw. sind denkbar. Die Relaisstation kann als Bakensender mit oder ohne Sporadic-Warnung betrieben werden. Der Squelch kann bei Bedarf ausgeschaltet werden,
damit sehr schwach einfallende Signale nicht unterbrochen werden. Natürlich kann das Relais bei Bedarf auch ferngesteuert deaktiviert werden. Gewisse Grundfunktionen sind auch via Packet Radio steuerbar.
Geplant ist weiterhin eine Zusammenschaltung mit weiteren Relaisstationen im VHF- oder UHF-Bereich (Durchwahl mittels Code). Da beim Senderstandort auf dem Fronalpstock bereits das UHF-Amateurfunkrelais HB9CF betrieben wird, könnte nach Abklärung der rechtlichen Seite eine Vernetzung recht einfach realisiert werden. Auch bietet sich das UHF-Relais Kyburg für eine weitere Vernetzung an, da dort entsprechende Voraussetzungen bereits existieren.
HB9HD, Hochfrequenz Digitalgruppe Oberneunforn